Klare Ablehnung—Wir lehnen jegliche Form von Studiengebühren – insbesondere die vom Rektorat angedachten für Nicht-EU-Internationals – entschieden ab. Eine Einführung würde eine ohnehin schon von diskriminierenden Strukturen benachteiligte Personengruppe erheblich mehr belasten und das Auslagern von Kosten für zentrale staatliche Aufgaben normalisieren.
Vorgehen gegen Studiengebühren—Öffentlicher Druck und politische Einflussnahme schließen sich nicht nicht aus, sondern ergänzen sich. Die Entscheidung, der RWTH eine Einführung zu erlauben, liegt aktuell beim Land NRW. Gemeinsam mit anderen Hochschulen werden wir landesweit gegen die Studiengebühren vorgehen. Parallel suchen wir das direkte Gespräch mit Abgeordneten, um eine Ablehnung zu erreichen und auf eine Anhörung im Wissenschaftsausschuss hinzuwirken.
Wohnen & Soziales
BaföG - elternunabhängig, existenzsichernd, unbürokratisch: —Rund ein Drittel der Studierenden lebt in Armut, doch nur 12 % erhalten BAföG. Ein konzentriertes Studium oder Ehrenamt ist kaum möglich, wenn man von Existenzängsten betroffen ist. Wir fordern daher ein elternunabhängiges, existenzsicherndes und unbürokratisches BAföG – und setzen uns dafür bei Aachener Abgeordneten und bundesweit gemeinsam mit anderen Studierendenschaften ein.
Bezahlbaren Wohnraum ausbauen—Den größten Teil des Geldes geben Studierende fürs Wohnen aus, denn bezahlbarer Wohnraum ist knapp. Neue Studierendenwohnheime scheitern häufig nicht am Geld, sondern an fehlenden Flächen. Der AStA muss sich deshalb bei der Stadt stark machen, um mehr innerstädtische Flächen als studentischen Wohnraum auszuweisen!
Hürden bei Hilfsangeboten abbauen—Der AStA bietet ein breites Spektrum an Angeboten, um die soziale Situation von Studierenden zu verbessern. Die Sozialdarlehen und die Beratungsangebote leisten einen wichtigen Beitrag. Diese wollen wir sichtbarer machen und Hürden bei der Terminvergabe abbauen.
Professionelle Hilfe bei mentalen Krisen—Angelehnt an das Konzept der Rechtsberatung wollen wir eine professionelle psychologische Beratung anbieten, um Studierende bei akuten psychischen Belastungssituationen zu unterstützen.
Lehre
Ohne HiWis keine Tutorien—Tutorien sind essenziell für das Verständnis der Lehrinhalte. Der große Vorteil liegt darin, dass erfahrene Studierende als Tutor*innen die Inhalte verständlich und nahbar vermitteln. Die Finanzierung dieser HiWi-Stellen erfolgte früher größtenteils über die Qualitätsverbesserungsmittel des Landes NRW, die durch eine Gesetzesänderung stark eingeschränkt wurden. Diese Regelung muss zurückgenommen werden, damit wieder angemessene Tutoriengrößen und eine bessere Betreuung möglich sind!
Lernplatz = Stuhl + Tisch?—Viele Studierende haben zuhause keinen ungestörten Lernplatz und sind deshalb auf geeignete Lernräume angewiesen. Freie und zentrale Orte wie die Couven-Halle und das Sparkassenforum müssen als Lernräume zugänglich genutzt werden können. Zudem setzen wir uns für die Einführung innovativer Lernraumkonzepte wie Open-Air-Lernräume ein. Für einen gesunden Lernstil unterstützen wir auch den Ausbau von Pausenbereichen mit passender Ausstattung.
Flexibilität im Studium:—Es gibt immer wieder Bestrebungen, Studiengänge stärker verkettet aufzubauen, um Studierende früh zum Schreiben schwerer Klausuren zu bringen. Wir erkennen das Problem an, aber lehnen Zwangslösungen ab. Wir fordern, den Weg über Anreize zu gehen, z.B. durch eine stärkere Bewerbung der Freiversuchsregelung oder durch Notenstreichungen beim Frühen ablegen von Klausuren.
Die Prüfungsordnung ist kein Serviervorschlag—Die Rechte der Studierenden bleiben leider oft nur Theorie. Viele kennen weder die Freiversuchsregelungen noch ihr Recht auf Einsicht in die eigene Klausur. Um diese Rechte wirklich wahrnehmen zu können, braucht es eine bessere Aufklärung seitens der Hochschule und des AStA!
Kultur
Awareness – mehr als ein Buzzword—Auf Veranstaltungen der Studierendenschaft müssen sich alle sicher und willkommen fühlen. Die Ausarbeitung und Umsetzung von Konzepten erfordert Kapazitäten und Wissen. Dabei soll der AStA mit Rat und geschultem Personal zur Seite stehen.
Fairer Zugang zum Hochschulsport—Die Platzvergabe darf nicht durch Glück und Internetgeschwindigkeit bestimmt werden. Hier wollen wir mit dem HSZ neue Lösungen finden. Die zahlreichen Umbauten und Renovierungen des HSZ sind notwendig, jedoch muss die Kommunikation verbessert werden, um die Akzeptanz zu stärken.
Kultur braucht Raum—Die Uni verfügt über viele Räume, die für Veranstaltungen genutzt werden können. Leider ist die Buchung kompliziert und durch die Schließzeiten der Gebäude stark eingeschränkt. Dies stellt Organisator*innen vor große Hürden. Wir fordern einfachere Prozesse und längere Öffnungszeiten, um studentische Kultur auch abends Raum zu geben.
Religiöse Feiertage respektieren—Die aktuelle Klausurplanung orientiert sich ausschließlich an christlichen Feiertagen. Studierende anderer Glaubensrichtungen müssen an ihren höchsten Feiertagen Prüfungen schreiben – das ist weder gerecht noch zeitgemäß. Die Planung muss die religiöse und kulturelle Vielfalt der Studierendenschaft berücksichtigen.
Bürokratische Lasten abnehmen—Wer Veranstaltungen organisiert, hat Auflagen zu beachten. Seien es Lärmschutzgutachten oder Versicherungen – der AStA kann zentral Informationen sammeln und Gutachten für ähnlich genutzte Flächen einholen.
Studentisches Engagement
Raum für Engagement schaffen—Das Fachschaftenhaus im Augustinerbach ist seit nunmehr zehn Jahren ein Provisorium. Diese Übergangssituation muss endlich beendet werden, damit die betroffenen Fachschaften angemessene Räumlichkeiten erhalten, in denen sich auch (noch) nicht Aktive wohlfühlen. Gleichzeitig werden Lagerflächen für Initiativen immer knapper – der AStA wird sich entschlossen dieses Problem annehmen.
Bekanntheit stärken—Die Vielfalt der Initiativen an der RWTH ist leider zu wenig bekannt. Onlinewerbung erreicht meist nur bereits Aktive und wird der Breite des Engagements nicht gerecht. Die Nutzung analoger Medien und Kooperationen mit kleineren Gruppen kann die Außenwirkung verbessern. Eine verbesserte Werbung wird auch den Nachwuchs fördern, damit bestehende Initiativen mit neuem Personal und frischen Ideen in die Zukunft geführt werden.
Ehrenamtszertifikat—Das Ehrenamt ermöglicht das Erlernen vieler wichtiger Kompetenzen. Dies soll offiziell bescheinigt werden, damit das Ehrenamt nicht nur die Studienzeit bereichert, sondern auch außerhalb der Uni einen echten Mehrwert bietet.
Campus
Grüner Campus statt Betonwüste—Fahrräder können Autos ersetzen, dafür braucht es aber mehr und bessere Stellplätze, die zur Nutzung einladen. Die Reparatur des eigenen Rads durch fest installierte Pumpen und die Fahrradwerkstatt werden gut angenommen und müssen gestärkt werden.
ÖPNV attraktiv machen—Die Außenbezirke der Uni und Aachens sind mit dem ÖPNV nur schlecht angebunden. Als größter Kunde und wichtiger Partner der ASEAG müssen wir unsere Stimme nutzen. Dadurch würden sich auch neue Bezirke zum Wohnen eröffnen.
Wasser – trinkbar und kostenlos—Das Wasser in vielen Gebäuden kann nicht getrunken werden. Die Errichtung bzw. Wieder-inbetriebnahme von Trinkwasserspendern würde insbesondere im Sommer die Studien-bedingungen verbessern.
Nachhaltigkeit ins Studium integrieren—Die Bedeutung von Nachhaltigkeit muss in allen Studiengängen praxisnah thematisiert werden.
Kein Raum für Diskriminierung
Barrierefreiheit ist kein “nice to have”—Menschen mit Beeinträchtigungen haben ein Recht auf uneingeschränkte und gleichberechtigte Teilhabe. Deshalb muss die RWTH Barrieren in ihren Gebäuden abbauen, Grundlagen der Barrierefreiheit verpflichtend ins Curriculum integrieren und wieder Gebärdensprachkurse anbieten.
Kein Sparen bei Beratung—Die Angebote der RWTH an Beratungs- und Meldestellen dürfen nicht Opfer des Spardrucks werden.
Bewusstsein schaffen—Das Gleichstellungs-projekt und die Antirassismusstelle des AStAs leisten durch Workshops, Vorträge und Info-Kampagnen wichtige Arbeit. Diese müssen vom AStA öffentlichkeitswirksamer beworben werden, um ein breites Publikum zu erreichen.
Keine Toiletten-Diskriminierung—Der Gang zur Toilette sollte selbstverständlich sein – ist er aber leider nicht für alle. Wir setzen uns für den Ausbau von Unisex-Toiletten und ein kostenloses Angebot von Menstruationsartikeln ein.